Staubwolke-Senior teilt hier seine Erfahrungen bei der WM in Trento und beim Riderman in Dürrheim.
UCI Gran Fondo World Championships 2022 in Trento
Qualifiziert durch meinen AK-Sieg beim Granfondo Vosges war meine mittlerweile 6. Teilnahme an der Amateur- und Altersklassen-WM der UCI, dieses Jahr in Trento/Italien, natürlich Pflicht. Beim Einzelzeitfahren über 19km auf einem nahezu flachen Rundkurs beiderseits der Etsch waren nur die 11 zu passierenden Kreisverkehre auffällig. Dank Besichtigungsfahrt am Vortag und optimaler Absperrungen durch den Veranstalter stellten sie im Rennen jedoch kein Problem dar. Letztlich landete ich im Feld der 29 Starter der AK M70-74 aus 18 Ländern mit einem 38er Schnitt im Mittelfeld auf Platz 16.
Das 3 Tage später stattfindende Straßenrennen war bis auf die ersten 10km alles andere als flach. 2300 Hm waren für die 47 Fahrer aus 22 Ländern der AK auf einer Strecke von 89km zu bewältigen. So folgte dem flachen Anfang ein 1400Hm-Anstieg, der das zunächst geschlossene Feld in seine einzelnen Fahrer zerlegte, die auch im weiteren Verlauf nur sehr bedingt wieder zueinander fanden. Die rasende Abfahrt ins 1240m tiefer liegende Tal war da auch nicht hilfreich, denn immerhin waren noch weitere 900Hm zu bezwingen.
So kam für mich wie für meine AK-Konkurrenten kaum ein gewohntes Renngefühl auf. Ähnelte das Rennen doch eher einem sehr langen und bergigen Zeitfahren. Auch im Straßenrennen konnte ich mich als 23. im Mittelfeld behaupten, aber auch nicht besser.
Riderman in Bad Dürrheim
Als einziger deutscher Starter über 70 J. bei der WM, wenn ich von Hans Bauer, dem in Neuseeland lebenden Vater des Profis Jack Bauer, einmal absehe, hatte ich bei dem 3-Etappen-Rennen im Rahmen des GCC auf nationaler Ebene wieder leichteres Spiel. Im Zeitfahren über 16km/200Hm musste ich zwar wieder einmal den Sieg dem Zeitfahrspezialisten Bernd John überlassen, konnte meinem Hauptkonkurrenten Robin Schumann dennoch 41sec. abnehmen. Auf Etappe 2, 121km/1900 Hm, gelang ihm zwar der Sieg, konnte aber nur 1sec. auf mich gut machen. Dennoch galt es auf der 3.Etappe 102km/1030 möglichst frühzeitig einen Vorsprung herauszufahren, um den Gesamtsieg zu sichern. Dies gelang mir trotz eines erzwungenen Halts vor einem geschlossenen Bahnübergang.
Nach meinen durchwachsenen WM-Ergebnissen konnte ich mit Riderman-Etappen- und Gesamtsieg mein sportliches Selbstbewusstsein wieder aufpolieren. Zumal mir damit noch vor dem letzten GCC-Rennen dieses Jahres in Münster der GCC-Gesamtsieg 2022 in der AK Master 5 nicht mehr zu nehmen ist.