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Mallorca im Frühjahr: erste Ausfahrten im kurzen Trikot, die Sonne bei warmen Temperaturen genießen, aber auch gegen Regen und Wind antreten. In der ersten Osterferienwoche machten sich 14 Staubwolkler auf den Weg nach Can Picafort, um die Saison mit einem intensiven Trainingslager zu eröffnen. Seit Jahren bewährt, bot die Baleareninsel auch diesmal ideale Bedingungen, um Grundlagen zu legen, Form aufzubauen und Teamgeist zu stärken – auch wenn das Wetter anfangs etwas durchwachsen war.
Schon in den ersten Tagen zeigte sich: Nicht alle hatten die Wintermonate so diszipliniert genutzt, wie es vielleicht nötig gewesen wäre. Die ersten Ausfahrten verlangten einiges ab – sowohl körperlich als auch mental. Doch mit jedem Kilometer wuchs die Form, und das Gefühl, wieder gemeinsam auf dem Rad zu sitzen, machte alle Strapazen wett. Auch das Einhalten der gruppentypischen Regeln brauchte zu Beginn einige Gespräche – das gehört zum Lernprozess einer diversen Radgruppe.
Das Programm war ambitioniert: Tägliche Ausfahrten, ergänzende Dehnübungen und gezielte Belastungen sorgten für Trainingsreize. Ein echtes Highlight für die Jugendfahrerinnen und -fahrer war die Tour zum Cap Formentor – ein Klassiker mit atemberaubender Aussicht – sowie der Besuch der Radrennbahn in Sineu. Dort durfte richtig „gekachelt“ werden.
Die Königsetappe führte über 134 Kilometer und 1.384 Höhenmeter bis nach Palma – inklusive eines unfreiwilligen Abstechers zur Handyrückholung und dem zusätzlich eingebauten Anstieg zum Santuari de Cura bei Randa. Auch das gehört zum Trainingslager: Flexibilität, Humor – und ein bisschen Leidensfähigkeit.
Natürlich kam neben dem Sport auch das Gemeinschaftserlebnis nicht zu kurz. Ob Uno-Marathons, Schachpartien, Poolpausen oder einfach mal die Füße im Meer – die Jugendfahrer waren durchweg beschäftigt. Besonders viel Aufmerksamkeit bekam in diesem Jahr Lukas Sander: Ein schwerer Sturz kurz vor der Abreise aus Deutschland ließ echtes Radtraining kaum zu. Stattdessen standen Arztbesuche und tägliche Verbandswechsel auf dem Plan. Nicht das Mallorca, das er sich vorgestellt hatte – aber trotzdem Teil der Gruppe.
Zum Abschluss ging es traditionell noch einmal nach Petra, dem „Inselmittelpunkt“ für Rennradler. Nach zehn Tagen standen beeindruckende 620 Kilometer und über 6.000 Höhenmeter auf den Tachos. Der stete Wind war ein treuer, wenn auch nicht immer willkommener Begleiter – doch auch hier zeigte sich der Lerneffekt: Dank Bruno Zollfranks Erfahrung lernten die Schnelleren, wann es Zeit war, sich auch einmal in den Wind zu stellen und Verantwortung für die Gruppe zu übernehmen.
Mallorca bleibt das perfekte Terrain, um sich im Frühjahr auf die Saison vorzubereiten: anspruchsvoll, motivierend, gemeinschaftlich – und jedes Mal ein kleines Abenteuer.