Bevor sich am Sonntag bei „Rund um Köln“ die Profis sich die Ehre geben, gab es beim 72. „Rund in Refrath“ bereits am Himmelfahrtstag hochklassigen Radsport zu erleben. 262 Teilnehmende gingen in 10 Wertungsklassen auf den 1,5km langen Rundkurs mit Start/Ziel an der Frankenforster Straße.
Das Hauptrennen um den Preis des SUBARU Autohaus Baldsiefen der Elite-Amateure gewann nach 75 Kilometern Joshua Asel vom Team Möbel Ehrmann in 01:39:06 Stunden, vor Christian Mol vom RSC Betzdorf und Leon Brescher, Lotto Kernhaus. Beim Rennen der Frauen setzte sich Sina Zoé Temmen von der SG Radschläger Düsseldorf vor Lydia Ventker, MAXX-Solar Rose Women Racing und Mia Winkelhag vom RSV Düren durch. Das Rennen der Amateure gewann Robin Willemsen vom RSC Stadtlohn 1968 / Leeze factoryracing vor Adrian Kalk vom RRC Duisburg/Just for the Glory und Heinz Häusler vom VCS Köln.
Die Fahrerinnen und Fahrer der Staubwolke zeigten sich mit guten Vorstellungen. Andreas Baruch beeindruckte bei seiner erst zweiten Rennsaison und der ersten Teilnahme beim Heimrennen mit einem 17. Platz bei den Amateuren. Sein Fazit: „Bei dem hohen Tempo gab es einige brenzlige Situationen. Ich bin froh, dass ich heil durchgekommen bin. In der letzten Runde auf der Zielgerade wäre es fast passiert, nur knapp konnte ich einen Sturz von zwei Fahren umgehen.“
Jan Madalinski kam bei den Elite Amateuren auf Rang 35. In den Jugendklassen kamen Lukas Sander in der U17 auf Platz 15, Grete Kirsch wurde Achte in der U13. Leon Arenz beendete sein Heimrennen bei den U19 Junioren, das Maxim Roor vom RSV Gütersloh gewann, auf Platz 5. Zum ersten Mal nahmen bei „Rund in Refrath“ auch die Hobbyfahrer den Rundkurs unter die Räder. Hier gewann Marco Kaufmann vom Team Rheinhessen, vor Daniel Holtmann und Ralf Wienand.
Aber auch die Kleinsten waren wieder auf dem Rad. Von den Allerkleinsten, die auf dem Laufrädchen einmal die Zielgerade rauf und runter gefahren sind, bis zu den 10-13-jährigen, die auf ihren Stadträdern, Mountainbikes und sogar Rennrädern bis zu zwei Rennrunden absolvierten. „Es war wieder wunderbar, die Kinder hier am Start zu sehen“, so Staubwolke-Geschäftsführerin Gabi Zollfrank, „die Begeisterung der Kleinen ist einfach ansteckend. Das Kinderrennen bleibt fester Bestandteil unseres Rennprogramms und wir hoffen natürlich, dass wir dadurch den einen oder anderen Nachwuchs bekommen.“
Markus Schellenberger und Marie Wember über Jugendförderung im Radsport
Um den Nachwuchs im Radsport ging es auch bei einem Gespräch, dass Rennkommentator Andreas Paffrath mit Markus Schellenberger vom Radsportverband NRW und der Zweitplatzierten der U17, Marie Wember vom RSV Unna am Rande des Rennens führte. Marie, die ihre Begeisterung für den Radsport entdeckte, nachdem sie ein Triathlon-Rennen sah, beschrieb die tolle Jugendarbeit in Unna, die immer wieder auch Profis hervorgebracht bzw. angezogen hat. „Zuletzt war Erik Zabel beim Training, das motiviert natürlich unheimlich.“
Dass eine solche Jugendförderung heute immer wichtiger wird, bestätigte auch Markus Schellenberger: „Unsere Basis ist die Arbeit mit jungen Talenten. Heute kommen aber viel weniger Kinder in die Vereine als noch vor 10 Jahren. Gleichzeitig ist die Leistungsdichte oben viel größer geworden, das heißt, die Jugendlichen müssen viel härter für ihren Erfolg arbeiten. Deshalb scouten wir schon bis in die U17 runter und schauen auch über den Tellerrand nach Talenten in anderen Sportarten. Ich würde mir wünschen, dass der Radsport wieder mehr in die Öffentlichkeit kommt, weil wir sehen ja bei solchen Rennen wie in Refrath, welche Begeisterung da ist.“