Seit nunmehr 17 Jahren lädt die Staubwolke Refrath ihre Fahrerinnen und Fahrer am letzten Wochenende der Sommerferien zur so genannten Etappenfahrt ein: Ein fünftägiger Ausritt mit vier Etappen und einem Ruhetag in der Mitte. Besonders für die Jugendfahrer ist die Etappenfahrt gedacht.
„Einerseits sollen sich die jungen Fahrerinnen und Fahrer daran gewöhnen, längere Distanzen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen zu fahren. Sie sollen Technik üben und lernen, ihre Räder selbst in Schuss zu halten“, so Gabi Zollfrank, Geschäftsführerin der Staubwolke. „Aber es geht auch um das Gemeinschaftsgefühl, das sich auf einer solchen gemeinsamen Fahrt entwickelt: füreinander da zu sein, wenn es mal Probleme gibt und die schönen Momente des Radsports gemeinsam zu genießen.“ Ein Kleinbus geht mit auf große Fahrt, der das Gepäck der Radsportler und die Verpflegung für die Pausen transportiert. In diesem Jahr wurde das Fahrzeug von Jugendwartin Annalena Cremer und Helmut Rellecke gesteuert.
Auch in den beiden Corona-Jahren konnte die Etappenfahrt stattfinden, letztes Jahr sogar in die Niederlande und Belgien. Dieses Jahr machten sich 17 Staubwolkler zuerst ins Sauerland zum Biggesee auf. Danach ging es über Bad Marienberg im Westerwald, wo auch der Ruhetag stattfand, nach Leutesdorf bei Andernach und dann wieder zurück nach Refrath.
Insgesamt wurden 2.668 Höhenmeter auf 303 Kilometern zurückgelegt. „Das waren etwas weniger Kilometer als in den letzten Jahren, als eine Etappe schonmal 120 Kilometer lang war“, so Staubwolke-Vorsitzender Bruno Zollfrank, der auch für die Streckenfindung verantwortlich zeichnet, „die Hitze und das bergige Profil haben uns dazu bewogen, etwas zurückhaltender zu sein.“
Wie jedes Jahr verfassen die Jugendfahrer Berichte zu jeweils einem Tag. Hier das Tagebuch der Etappenfahrt 2022.
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Tagebuch Etappenfahrt 2022 – 303 km – 2.668 Höhenmeter
Ende der Sommerferien und die Staubwolke Refrath startet wieder mit ihrer Etappenfahrt. Bei den ersten Anstiegen in dem noch bekannten Trainingsgebiet sprangen einige Ketten ab, doch diese Probleme wurden schnell behoben. Nach diesem hügeligen Start rückte die ersehnte Pause näher, denn bei 35° schmeckt frisches Wasser und Wassermelone nochmals besser. Jedoch trennten die Fahrer noch eine lange Abfahrt und 5 km Bundesstraße von der ersehnten Pause. Nachdem alle bei Kilometer 47 und dem Bus angelangten, wurde das Essen aufgebaut. Ein paar Wespen hielten sich auch bei den Fahrern auf, doch dies störte nicht weiter. Alle genossen die Pause und waren anschließend startklar für den restlichen Teil der Strecke zum Biggesee. Der weitere Teil der Strecke war flacher und verlief auf einer Bahntrasse. Bei drückender Hitze und einem platten Reifen zogen sich die Kilometer in die Länge. Großer Schreck überkam die Jugendfahrer, als sie auf einen steilen Anstieg zufuhren. Das Aufatmen als sie vorher links abbogen, war kaum zu überhören. Nach wenigen Kilometern näherten sie sich einem 760 m langem Tunnel. Als ein Windstoß die kalte Luft etwas aus dem Tunnel blies, waren alle über diese Abkühlung erfreut. Nachdem dieser passiert war, musste ein kleiner Stopp eingelegt werden, um sich wieder an die Wärme zu gewöhnen. Die letzten 16 km waren nun erreicht und der Biggesee in Sicht. Jetzt gab es nur noch einen Berg, der sie von der Jugendherberge trennte. Oben zogen sich alle schnell die Badesachen an, denn sie konnten sich nun noch im herrlichen Wasser von der Talsperre abkühlen, die Belohnung des Tages. Am Abend wurde noch gequatscht oder etwas gespielt, bevor sich alle mit 80 km und 860 Höhenmetern in den Beinen, ins Bett fallen ließen.
Emily und Lilly
Bei der 2. Etappe sind wir am Biggesee bei Nebel und gut 15° Temperaturunterschied zum Vortag losgefahren. Nach den ersten 5 km fing es an zu regnen und es wurde kalt. Nach Ende des Regens sind wir durch eine schöne Altstadt gefahren, die leider Kopfsteinpflaster hatte. Nach noch ein paar entspannten Kilometern haben wir dann bei km 47 unsere Pause gemacht. Alle haben sich gut gestärkt, und ein paar Jugendfahrer hatten noch Kraft zum Fußball spielen. Als alle satt waren sind wir weitergefahren. Es war leicht hügelig und ein paar Anstiege weiter hatten wir einen Defekt. Der platte Reifen wurde schnell geflickt. Die restlichen Kilometer gingen dann ohne Probleme und wir kamen in der Jugendherberge an, wo wir unseren Ruhetag verbringen werden. Nachdem alle frisch geduscht waren, ging es auch schon zum Dehnen.
Matti und Leo
Am heutigen Ruhetag konnten wir relativ gemütlich in den Tag starten, da wir uns erst um 8:30 Uhr zum Frühstück getroffen haben. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es um 10:00 Uhr zu Fuß in den etwa 3 km entfernten Wildpark, da dort ein „Teamevent“ auf uns wartete. Dieses stand unter dem Motto: „Wir sind ein Team und so schaffen wir alles“. Es gab dort mehrere Aufgaben zu erfüllen, wo es auf jeden von uns ankam. Anfangs starteten wir etwas holprig in diese Aufgaben, doch von Aufgabe zu Aufgabe spielten wir uns als Team (von Jugend bis Senioren) gut ein, so dass wir viel Spaß hatten und gegen 12:30 Uhr zufrieden die Aufgaben gelöst hatten und alle mehr als hungrig Richtung Mittagessen unterwegs waren. Da wir in einem Wildpark unterwegs waren, machten wir eine Imbissbude unsicher und es gab für alle Pommes😊. Als wir nun alle gestärkt waren, haben wir auf dem Rückweg durch den Wildpark noch den Auftrag ausgeführt ein „Teammaskottchen“ zu finden, was mir auch direkt gelungen war, denn eine kleine Ziege hat es mir sehr angetan und kam immer wieder kuscheln. Da die Jugendgruppe zu Fuß doch etwas schneller war als die Älteren, trennte sich die Gruppe und ich bin mit der Jugend schon vor gegangen. Dieser Spaziergang war von vielen sehr lustigen Momenten geprägt, so dass zum Beispiel ein Baumstamm kurzerhand in unsere Gruppe aufgenommen wurde und einige Meter mit uns zurücklegte. An der Jugendherberge angekommen, nutzten wir das Warten auf den Rest der Truppe zum Ausruhen. Kurz nachdem alle unten waren, gab es als Stärkung sehr leckeren Kuchen. Die „Älteren“ haben die Gunst der Stunde genutzt und das im Wald gelegene Kneipp-Becken auf dem Rückweg ausgiebig genutzt. Die gekühlten Waden und Füße waren eine Wohltat. Lukas hat dann mit Hilfe von Kati und Willi noch einen kleinen Frosch vor dem Ertrinken gerettet.
Anschließend ging es zum traditionellen Radputzen. Natürlich gab es noch ein kurzes Techniktraining, bei dem nochmal darauf eingegangen wurde, wie man sein Hinterrad richtig und zügig ausbaut, und auch am wie man das Lenkerband neu wickelt. Pünktlich zum Abendessen waren wir fertig. Als letzte gemeinsame Aktivität habe ich heute auf ein Fußballspiel bestanden. Da wir ganz ohne Regeln gespielt haben, war es von vornherein ein superlustiges Spiel. Und morgen geht´s weiter nach Leutesdorf.
Anna – Jugendwartin und Busfahrerin
Auf der dritten Etappe sind wir 70 km von Bad Marienberg nach Leutesdorf gefahren. Es hat sehr viel Spaß gemacht, es war aber auch sehr heiß. Bei Kilometer 40 haben wir unsere Pause gemacht – von dort aus ist Mark alleine nach Hause gefahren. Auch am Berg (Col de Framboise) haben wir kurz gestoppt, um die Aussicht zu genießen. Insgesamt eine schöne Etappe mit vielen Abfahrten und über 900 Höhenmetern. An diesem Tag durften wir uns zwei Eis aussuchen.
Paul und Lukas
Als letzte Etappe ging es von Leutesdorf nachhause. Wieder sind wir wie immer um 10 Uhr losgefahren und haben die ersten 20 km die schöne bergige Landschaft am Rhein beobachten können und die vielen Sehenswürdigkeiten wie ältere Schlösser und alte Burgen. Nach 35 km haben wir auch unsere Pause gemacht und zwar am Rhein in Bonn. Wie immer haben wir alle kräftig gegessen und uns etwas ausgeruht. Nachdem wir die Pause gemacht haben, sind wir mit einem etwas zügigeren Tempo weitergefahren. Doch bei den letzten 2 km haben wir doch noch ein Defekt bekommen da es einen platten Reifen gab. Doch nach dem Defekt sind wir auch endlich am Ende der Etappenfahrt angekommen und hatten eine echt großartige Zeit. Und bei dieser Etappe sind wir 77 km gefahren.
Tajib