Hier Erichs persönlicher Erfahrungsbericht:
„Das 20-jährige Jubiläum der „Rad am Ring“-Veranstaltung war eins der Extreme. Nicht nur, dass eine Rekordbeteiligung von 10.448 Teilnehmern in den verschiedenstenNicht aufgeben!“ Disziplinen vom Veranstalter gemeldet wurde, neben den 24h-Rennen soll auch das 150km Jedermann-Rennen mit 524 Startern ausgebucht gewesen sein. Und das, obwohl die 6 Runden Nordschleife des Nürburgrings mit insgesamt über 3.000 Höhenmetern ohnehin zum schwersten Eintagesrennen im Rahmen des German Cycling Cups (GCC) gehören.
Extrem waren auch die herrschenden Temperaturen. Sie erreichten während des Rennens am Samstagnachmittag 34°C, was offensichtlich dazu beitrug, dass mehr als 40% der Fahrer und Fahrerinnen das Rennen nicht beendeten und aufgaben. Extrem ist die Nordschleife aber auch unter normalen Verhältnissen. Geht es doch fast immer nur bergauf oder bergab. Am extremsten der Anstieg zur „Hohen Acht“ mit teils mehr als 13% Steigung und umgekehrt die rasende Abfahrt durch die „Fuchsröhre“, die locker für 90-100 km/h gut ist. Da ist es kein Wunder, dass sich fast keine Gruppen bilden und trotz der gut bevölkerten Strecke fast alle eher wie in einem Einzelzeitfahren unterwegs sind.
Nach in Summe über 60 Runden Nordschleife in den vergangenen Jahren waren mir die Schwierigkeiten bekannt und bewusst. So beunruhigte mich nicht, dass ich die als ärgste Konkurrenten Erwarteten nach dem Start schnell aus den Augen verlor und hoffte doch, sie im Laufe des Rennens wieder einzuholen. Denn spätestens nach der dritten Runde wird es richtig schwer. Als ich in der 4. Runde noch keinen der beiden vor mir auftauchen sah, war mein Optimismus allerdings dahin. Langsamer werdende Rundenzeiten taten ihr Übriges.
Trotz einsetzender leichter Krämpfe setzte ich mir nun das Ziel anzukommen und quälte mich noch zweimal zur „Hohen Acht“ hinauf. Wenn auch 44 min. später als noch im Vorjahr war es geschafft. Erst im Ziel erfuhr ich, dass ich dennoch gesiegt hatte. Die vor mir vermutete Konkurrenz tauchte nur mit DNF in der Ergebnisliste auf! Zum Glück erst nach dem Rennen rebellierte mein Magen gegen die über 6-stündige Hitzeschlacht mit ständiger Gel- und 3,5L Flüssigkeits-Einnahme.
Es bleibt die Erkenntnis, dass es sich immer lohnt, nicht aufzugeben! Erfreulicher Nebeneffekt: Durch den Sieg konnte ich aktuell auf Rang 2 in der GCC-Gesamtwertung der Altersklasse Master5 vorrücken. Das nächste GCC-Rennen findet am 11.8. in Dresden auf dem nahezu flachen Stadtkurs statt.“