
Abschluss der Trainingssaison auf der Straße – Pommes-Essen und Clubabfahrt
07.10.2025Erich bei der UCI Granfondo WM in Australien: „Es war ein Erlebnis!“

Hier Erich Hammerschidts Erlebnisbericht von der UCI Granfondo WM in Lorne, Australien, die vom 15.-19. Oktober stattfand:
„Zum 7. Mal nahm ich an den Rad-Weltmeisterschaften der Amateure und Altersklassen teil, die in diesem Jahr Down Under im fernen Australien stattfanden. Das erklärt den für europäische Verhältnisse relativ späten Termin in der zweiten Oktoberhälfte, aber auf der Südhalbkugel gleichbedeutend mit dem Frühling.
Trotz meiner Qualifikation für die WM durch zwei vierte Plätze in den Rennen am Neusiedlersee/Österreich und beim Schleck Granfondo in Luxemburg hatte ich nur reduzierte Erwartungen auf ein gutes Abschneiden. Denn ich fahre nun doch schon im 5. Jahr in der AK70-74. Ein Trainingssturz und eine starke Erkältung nur kurz zuvor sowie etwas Jetlag waren auch nicht hilfreich.
So musste ich mich denn im 22,5km Einzelzeitfahren mit ca. 300 Höhenmetern entlang der Great Ocean Road mit Platz 16 zufrieden geben. Da ich das Einzelzeitfahren nur als Beiwerk betrachtet hatte, war ich im Gegensatz zu nahezu allen Konkurrenten mit meinem normalen Rennrad an den Start gegangen.
Beim zahlenmäßig mit 1667 Startern und Starterinnen stärker besetzten 131km Granfondo Straßenrennen mit ca. 1900 Höhenmetern sollte es besser gehen. Altersbedingt startete ich im vorletzten Startblock, in dem alle Männer über 65 Jahre zusammengefasst waren. Hinter uns nur noch die Frauen über 50 mit 2min. Abstand.
Auf dem 11km langen Anstieg gleich nach dem Start überrollte mich eine größere Gruppe dieser Frauen bereits nach 5km. An eine zweite kleinere Gruppe konnte ich mich anhängen. Mit ihr sammelten wir auf dem welligen Mittelabschnitt noch einige Versprengte ein, bevor ich bei km 60 den Anschluss verlor und die nächsten gut 20km zum höchsten Punkt der Strecke alleine fuhr. Auf den folgenden 8km Abfahrt zurück zur Küste begleitete mich dann ein stark böiger, gefährlicher Seitenwind.
Froh, heil wieder an der Küste zu sein und die verbleibenden 40km ins Ziel entlang der welligen Küstenstraße zurück nach Lorne noch vor mir, hatte ich bald einen Australier der AK80-84 eingeholt, mit dem ich in wechselnder Führung bis ins Ziel fuhr. Es war der schnellste 80jährige und Sieger seiner AK.
Er passte damit in das Gesamtbild, das sich bei den Siegerehrungen aufdrängte: Einer australischen Meisterschaft mit internationaler Beteiligung. Waren doch 947 Australier beiderlei Geschlechts am Start gewesen. Mit fast exakt viereinhalb Stunden reichte es für mich nur für den 33. Rang von 39 in der AK.
Gewiss ein Ergebnis, das ich mir durchaus etwas besser erwartet hatte. So, wie auch viele andere europäische Fahrer sich mehr erhofft hatten. Aber es war WM und dabei zu sein war ein Erlebnis! So dominieren bei mir statt Enttäuschung bereits die Gedanken an die Qualifikation für die WM im kommenden Jahr in Niseko/Japan.“








